Im Handlungsfeld Bildung, Erziehung, Betreuung verstehen die Studierenden ihr Verhältnis zum Kind und zu Eltern/Erwachsenen als pädagogisch, ihr Handeln als didaktisch und ihre Rolle als professionell. Digitalisierung stellt insbesondere in der Elternarbeit und der Familienbildung ein vergleichsweise neues und virulentes Erziehungsthema dar, das von Pädagog*innen eine fachliche Einschätzung verlangt (vgl. Eggert 2020, 586).
In den Bereichen der Medienerziehung und der Medienbildung gibt es in der Praxis erhebliche Bedarfe sowohl an Wissensbeständen (Struktur-, Funktions- und Orientierungswissen vgl. Schorb 2009; vgl. Siller; Tillmann; Zorn 2019, 327f) als auch an an praxiserprobten Konzepten und ent sprechender Weiterbildung.
Stand des Curriculums: Der Studiengang kann aktuell keine optimale Qualifizierung der Studierenden in diesen Bereichen leisten, da die (z.T. sogar im eigenen Kollegium vorhandenen) methodischen Ansätze und die in der Literatur beschriebenen Modelle bislang nicht didaktisch und bildungstheoretisch angeeignet werden konnten. Ausgehend vom „Primat der Didaktik i.e.S im Verhältnis zur Methodik“ (Klafki 1963, 23) können Methoden und Praxisimpulse nicht wie neutrale Werkzeuge verwendet und weitergereicht werden, sondern müssen Teil eines systematischen didaktischen Zusammenhangs werden, und das heißt: Sie transformieren sich durch Integration in eine Didaktik, hinterfragen und verändern diese allerdings gleichzeitig.